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Nachdem wir in Kaikoura tolle Szenerien, kulinarische Köstlichkeiten, eine informative Schafschur-Vorführung und frei lebende Seals (Seehunde) aus nächster Nähe erleben konnten, machten wir uns am 24.01 auf den Weg an die Westküste. In Hanmer Springs legten wir einen Zwischenhalt ein, um im dortigen Bad gemeinsam die unterschiedlich warmen Thermalbecken zu geniessen. Leider war das coolste Becken nur für Erwachsene vorgesehen. Dennoch kamen wir auf unsere Kosten, speziell Dylan brachte man kaum mehr weg von der Wasserrutschbahn für Kinder (das Geschrei war entsprechend gross).
Am 25.01 gelangten wir dann über den Lewis-Pass via Reefton nach Westport an die Westküste der Südinsel und übernachteten in Strandnähe. Bei bestem Wetter fuhren wir am nächsten Tag der eindrücklichen Küste entlang südwärts zum Paparoa Nationalpark und besuchten in Punakaiki die berühmten Pancake Rocks, welche uns trotz ihres hohen Bekanntheitsgrades durch ihre Schönheit sehr beeindruckten.
Aufgrund eines für die West Coast (auch Wet Coast genannt) typischen Wetterumbruchs reisten wir am nachfolgenden Tag direkt weiter nach Hokitika. Dort trafen wir im abgedunkelten Kiwi House auf den eifrig umherlaufenden Kiwi, welcher mit seinem langen Schnabel im lockeren Bodenwerk nach Nahrung stocherte. Kiwis sind eigentlich nachtaktiv und vertragen weder viel Licht, noch Lärm. Unsere beiden Kinder verhielten sich aber derart ruhig und beobachteten den Kiwi gleichermassen fasziniert wie wir, so dass wir lange dort verweilten. Nach überdurchschnittlich gutem Fish & Kumara Chips (aus Süsskartoffeln) fuhren wir an einen nahegelegenen See – und verbrachten dort in Waldnähe unsere vermutlich schlechteste Nacht in Neuseeland. Trotz geschlossenen Fenstern gelangten irgendwie (?) Moskitos in grosser Zahl in den Campervan und stahlen uns den Schlaf. Wir sind dankbar, dass Sie sich wundersamer Weise nur auf uns Erwachsene stürzten. Aber wie alles Gute, geht auch alles schlechte Mal vorbei.
Am nächsten Morgen besuchten wir bei leichtem Nieselregen einen sehr schönen Tree Top Walk und verabschiedeten uns wieder von der We(s)t Coast. Auf der wunderschönen Fahrt über den Arthur’s Pass regnete es bis zum Summit (Passhöhe), bevor uns im Anschluss in östlicher Richtung schönster Sonnenschein empfing. Oben auf dem Pass und im nahegelegenen Passdörfchen trafen wir auf mehrere neugierige Keas, die hochintelligenten und verspielten Hochlandpapageien NZ’s. Ein besonderes Erlebnis für uns.
In der Nähe von Christchurch besuchten wir am 29.01. den Orana Wildlife Park, bevor wir tags darauf Richtung Lake Tekapo fuhren. Dort angekommen, wurden wir durch übermässig viele asiatische Touristen überrascht, welche sich (beinahe) um die letzten Campervan Sites stritten. Aber eben, wir Europäer halten im Vergleich zu den Kiwi’s das bisschen Menschengedränge locker aus. Und da die Gegend schlichtweg atemberaubend schön ist, lohnte sich die Route für uns dennoch allemal. Auf der Weiterfahrt nach Queenstown grüsste uns am Lake Pukaki von der gegenüberliegenden Seite wieder in zeitlos würdevollem Antlitz der Aoraki (Mt. Cook), NZ’s höchster Berg.
Am 01.02 führte unsere Route via Lindis Pass nach Queenstown. Dieses direkt am wunderschönen Lake Wakatipu liegende Städtchen gilt als Hochburg aller Adrenalinsüchtigen und ist zeitgleich offenbar das Top Ziel vieler asiatischer Touristen. Aber der Ort ist trotz allem Trubel eben auch gemütlich und lädt ein, um etwas Zeit am See zu verbringen. Am nächsten Tag fuhren wir – wie vier Jahre zuvor – am malerischen Seeufer entlang nach Glenorchy, ans obere Ende des Sees und machten mit Flat White und Cheese Cone im Bauch wieder kehrt. Nur ungern verabschiedeten wir uns vom Lake Wakatipu und befinden uns aktuell in Alexandra, einem kleinen Ort im Central Otago, auf dem Weg
weiter nach Dunedin.
In den verbleibenden knapp zwei Wochen wollen wir von Dunedin aus nochmals ausgiebig die Ostküste bereisen bevor wir schliesslich langsam Christchurch ansteuern werden.

Die imaginäre ToDo-Liste wird langsam aber sicher immer kürzer und im Gegenzug füllt sich die mitgebrachte Souvenir-Tasche und droht bereits langsam zu platzen. Die unzählig vielen Erlebnisse, Bays, Beaches, Hot Springs, Forrests und Lookouts sowie die Begegnungen mit anderen Travellern und vor allem auch Kiwi’s, die vielen schönen Fahrstunden auf dem Highway, aber auch die unzähligen Spielplätze und Caravan Parks füllen unser Reisegedächtnis mit Erinnerungen und machen uns froh.
Im Wissen um die baldige Rückkehr werden die Gedanken an unser zu Hause wieder etwas häufiger.
Die baldige Heimkehr freut uns, vor allem auch, um unsere Familie und Freunde wieder zu sehen. Aber klar bedeutet dies gleichzeitig auch wieder Abschied von einem einzigartigen und vertrauten Land, vielen liebgewonnenen Dingen wie z.B. Flat White und einer wunderbaren Zeit, die man gerne festhalten möchte.
Da Traveller bekanntlich auch einige Entbehrungen auf sich nehmen müssen, erleichtert uns der Gedanke an den Komfort von zu Hause und an einige typische Schweizer Lebensmittel das Loslassen etwas.

Eindrücke auf Google Fotos ansehen:
https://photos.app.goo.gl/p4ndHiR8JdTifFCz8

Liebe Grüsse
NuR DownUnder again mit Elaine & Dylan